Gestern hatte ich eine Kundin im Studio, und da wir auch über alte Fotos sprachen und Retusche / Restaurationsmöglichkeiten so kam sie auf die Frage warum eigentlich auf den Fotos aus der Jahrhundertwende 1800 / 1900 . eigentlich nie gelacht wurde.

Eine interessante Frage, ja sie hatte recht, aber warum eigentlich? Die einzige Erklärung die mir einfiel war die damalige Technik und die damit verbundene längere Belichtungszeit. Das Lachen im Gesicht einfrieren zu lassen ist nun mal wesentlich schwerer als das „Gesichtsneutrale / Ernste“.

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Aber ich stelle die Frage auch in einem Forum professioneller Fotografen, und die Antworten waren sehr erstaunlich……….. aber lest selbst:

Stefan Lindauer:bis zu 30 sec Belichtungszeit….und im Nacken gab es eine Stütze…

( Anmerkung: Hab nach so ner Stütze für Euch als Foto mal gegoogelt aber leider nix gefunden)

Thorsten Egenolf: Daguerreotypie – 5 bis 15 Minuten…

(Anmerkung: Daguerreotypie, sind diese Fotos:Die Daguerreotypie ist eine Fotografie auf einer spiegelglatt polierten Metalloberfläche. Hierzu wurden in der Regel versilberte Kupferplatten von meist 0,65 bis 0,75 mm Stärke genutzt, die unter dem Namen Silberplaque von den Fabrikanten silberplakierter Waren verkauft wurde.[4] Die von Daguerre anfänglich verwendeten reinen Silberplatten erwiesen sich als zu kostspielig, kostensenkende Varianten mit unversilbertem Kupfer oder dünner Silberfolie hatten Nachteile. )

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15 Minuten Belichtungszeit!!!!! D.H. der arme Teufel vor der Kamera musste bis zu 15 Minuten still stehen / sitzen. Was natürlich gerade bei Kindern gar nicht einfach war, aber auch dazu gabs eine Lösung wie ich gestern lernte:

Sylvio DittrichDazu vieleicht noch eine Anmerkung, da es auch damals schon Zappelphillippe gab, nutzte man auch Gestelle um den Kopf mittels Stellschrauben zu fixieren.….Die Augen wurden dann per Retusche mit Wasserfarben eingemalt. Auch hatte jeder seinem Stand entsprechend zu erscheinen. Für ein lächeln gab es da keinen Grund, es war ja wie das Lachen, ein Teil der Sünde……

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( und beim Thema Sünde bekam ich noch einen Hinweis was das Lachen damals betraf:)

Tristan Morris Weil es damals keinen Grund gab minutenlang zu lächeln. Das ist kein Scheiss, Menschen die so glücklich waren und ein Lächeln so lange aufrecht erhalten konnten, galten als Psychopathen, Manische, oder Hochstapler/Trickbetrüger bzw. pathologische Lügner.
Die Verschlusszeiten betrugen, je nach Verfahren und Licht des Studios, zwischen 2 und 20 Minuten. Die meisten Fotos waren trotzdem verschwommen und unscharf, weswegen Scharfzeichner diese „Fotos“ praktisch nur als Grundlage für ihre Zeichnungen nutzten.
Dabei wurde entweder erst auf das Negativ gezeichnet um die Zeichnung direkt in die Entwicklung mitzunehmen und mehrere Kopien anzufertigen, oder später auf das Positiv.
Diese Methode war so beliebt, dass sie bis ins 20. Jahrhundert genutzt wurde. Der Anfang dieser Technik findet sich in den 1840er Jahren.


Wow, da waren jetzt doch einige Infos dabei , die mich überraschten, und ich bin heilfroh dass wir heute im Studio ausgelassen lachen dürfen, und dies sogar von uns Fotografen gewünscht wird. Das Thema entwickelte sich dann im Forum noch ein wenig zu den heimlichen Fotos die es auch damals schon von netten Damen / Herren & Paaren gab, aber das erspare ich Euch jetzt 😉 Nur soviel: Aktfotografie gibt es seit Anbeginn der Fotografie.!!!!

Ich hoffe Ihr fandet den Bericht und damit die paar Infos um das Thema Fotogafie interessant.

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Euer Andi

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Mehr Infos findest Du auch auf unserer Studio Seite www.light-style.eu

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